Ganz Estland ist mit 1,3 Millionen Einwohnern gerade einmal halb so groß, wie die Metropolregion Stockholm. Ein Drittel lebt allein in Tallinn. Etwa 300 km legen wir im Land zurück, durch viel Natur und dünn besiedelten Raum. 50 % der Landfläche ist bewaldet. Wir wandern und radeln hindurch. Fast allein, denn niemand reist hierher und es scheint, als würde hier auch niemand mehr wohnen. Wir kommen durch kleine Dörfer, deren Bebauung dem skandinavischen Stil ähnelt; einstöckige Holzhäuser in blass-bunten Farben. Umso skurriler wirkt der Kontrast der grauen sozialistischen Plattenbauten in den Städten, die bis heute erhalten sind und wenig saniert wirken. Ein bisschen mehr wie zuhause fühlen wir uns dafür in den Supermärkten. Im Gegensatz zu Skandinavien werden hier die auch in Deutschland bekannten Artikel geführt und in Euro gezahlt.
Nationalpark Lahemaa
70 km östlich von Tallinn, an der Ostseeküste, befindet sich der Lahemaa Nationalpark. Wanderer und Fahrradfahrer finden hier schöne Küstenlinien, große Wälder, Moore und Seen. Auf dem Weg dahin befindet sich Estlands größter Wasserfall. Mit 8 m Höhe nicht sehr hoch, aber 50 m breit (an wasserreichen Tagen) beeindruckt uns der Jägala Wasserfall.
Am Abend verspricht das Wetter noch sehr gute Aussichten, am nächsten Tag fällt unser Fahrradausflug leider sehr kurz und nass aus.
Der Wald ist ein Ort der Stille und Erholung. Bäume, Moose, Sträucher und Pilze so weit das Auge reicht. Und sehr schön für einen Ausflug. Wir finden Blau- und Preiselbeeren, und Pfifferlinge für unser Risotto am Abend.
Võrtsjärv See
Im Süden von Estland befindet sich der zweitgrößte See des Baltikums. Trotz seiner Größe von 270 km² hat er eine durchschnittliche Tiefe von lediglich 2,8 m. Das Wetter ist auch hier leider wenig versöhnlich und unser Programm beschränkt sich auf eine überdachte Unterkunft und einen kurzen Spaziergang zum Ufer.
[…] 20.08. – 22.08. Estland […]