Etwa 800 km legen wir von Kopenhagen nach Stockholm zurück. Südschweden ist geprägt von offenem Land, großen Wäldern und einer eindrucksvollen Seenlandschaft. Einige Fernwander- und Radwege verlaufen quer hindurch. Unsere Route führt über den Nationalpark Åsnen und den Vätternsee.
Nationalpark Åsnen
Wir erreichen Schweden und die historische Provinz Småland über die Brücke von Kopenhagen nach Malmö. Das Land ist flach und die Straßen führen über endlose Geraden zur Seenlandschaft. Die Region ist nicht sehr dicht besiedelt und es gibt vor allem viel Natur, Wälder, Seen und Moore. Neben sehr landestypischen Häusersiedlungen gibt es hier allerdings auch etwas Industrie.
Allein in Småland gibt es vier Nationalparks. Wir verweilen für zwei Nächte im Nationalpark Åsnen. Unser Camp liegt mitten drin, auf einer kleinen Insel, zwischen Ufer und Wald.
Im Nationalpark können wir wunderbar Fahrrad fahren, Beeren und Pilze sammeln. Mit dem Kanu oder Ruderboot fahren, ist sicherlich auch ein Highlight, für uns wetterbedingt allerdings nicht möglich. Doch selbst jetzt, bei wechselhaften Verhältnissen, steht das Wasser eben und ruhig und bildet einen fast perfekten Spiegel. Diese Stille hier im Wald strahlt für uns Erholung und Ruhe aus. Außer einem liebevollen Elch und ein paar Mücken zeigt sich die Tierwelt hier leider nicht so recht.
Eins unserer Ziele ist Trollberget. Ein Zauberwald mit vielen Geschichten über Trolle und einem verborgenen Schatz in einem der Felsengänge. Es führen ein paar Wege durch den Wald, die für unsere Fahrräder eher ungeeignet sind. Viel interessanter ist, dass hier auf kleinem Raum alle Lebensraumtypen des Nationalparks auf kleiner Fläche zusammenkommen: Laub- und Nadelwälder, Sumpfland, Heide- und Blaubeerkräuter, Ufer mit Gräser und Schilf.
Am Abend essen wir Pilzrisotto mit Preiselbeeren dekoriert, perfekt.
Elchpark Laganland
Unterwegs zum Vätternsee halten wir noch einmal an einem Elchpark, dem Park Lagaland. Leider ist das kein Vergleich zu Anneröd. Direkt an der großen Straße gibt es ein kleines Gehege, versteckt hinter einem großen Gebäude/ Souvenirshop und damit nicht einsehbar. Kaum Platz und ohne Wald leben hier zwei Hand voll Tiere auf engem Raum. Es ist wie eine Ausstellung für die Besucher. Die Tiere sind sehr nah und auch beeindruckend, aber ein bisschen schämen müssen wir uns dafür schon.
Vättern
Der Vättern ist nach seinem Nachbarn, dem Vänern, der zweitgrößte See Schwedens. Er ist mit einer Fläche von 1900 km² 3,5-mal so groß, wie der Bodensee. Wir streifen nur den Süden und sind beeindruckt von der Sanddüne bei Rosenlund und seiner Farbenpracht.
Etwas weiter nördlich laufen wir zum Tegner Tornet, einem 26 m hohen Aussichtsturm, 260 m höher als der See gelegen. Bei gutem Wetter kann man weit ins umliegende Smaland, Västergötland und Ostergötland schauen. Wir hatten leider nur die Sicht auf den herannahenden Regen.
Stockholm
Wir erreichen Stockholm am Abend und erkunden noch die auf einer kleinen Insel gelegene Altstadt Gamla Stan. Historische Gebäude aus dem 17. Und 18. Jh. und enge gepflasterte Gassen begrüßen uns im Abendlicht. Wir essen im wundervollen Restaurant Kryp In das beste Rentierfleisch der Welt. Ein Nachtleben entdecken wir hier allerdings genauso wenig, wie in den benachbarten Vierteln.
[…] 16.08. – 18.08. Durch Südschweden nach Stockholm […]