Knapp 650 km führt uns der Weg die Küste am Kattegat entlang von Oslo nach Kopenhagen. An drei Tagen erkunden wir die Westküste Schwedens mit ihren vielen kleinen Naturschätzen. Die Schärenwelt des Bohuslän, historische Felsritzungen, Elche und Kullaberg sind unsere Highlights.

Bohuslän

Die schwedische Küstenlandschaft zwischen der norwegischen Grenze und Göteborg ist geprägt von tausenden kleinen Inseln, den sogenannten Schären. Zur Eiszeit war das Land vom Inlandeis überströmt und die darunterliegenden Gesteinsmassen wurden glattgeschliffen. Sie bildeten flache, abgerundete Formen, die sich heute als Inseln erheben; von wenigen Quadratmetern bis zu einigen Quadratkilometern. Auf vielen stehen kleine Häuschen, manche sind sogar bewohnt. Eine malerische Landschaft, die der Küste einen besonderen Charakter verleiht.

Felsritzungen von Tanum

Auf dem Weg zur Küste, nah der norwegischen Grenze, liegt die Gemeinde Tanum. Rund um die Gemeinde wurden verschiedene Felsritzungen gefunden und freigelegt. Sie sind alle auf großen Steinplatten am Boden aufgebracht und zeigen unterschiedliche Motive. Sie stammen aus der Bronzezeit und sind etwa 3000 – 4000 Jahre alt und geben Aufschluss über das damalige Leben. Sechs dieser Fundorte wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Für Besucher sind sie leicht zugänglich und jederzeit zu besichtigen. Eins dieser Werke hat es sogar auf den 50-Kronen-Schein geschafft.

Fjällbacka

Fjällbacka ist einer der bekanntesten Orte des Bohuslän. Eine malerische Küste und der Lieblingsort der schwedischen Filmlegende Ingrid Bergman. Senkrechte Hänge ragen direkt hinter der Häuserfront empor. Durch den Vetteberg verläuft die schmale Kluft Kungsklyfta. Hier wurden Teile des Films Ronja Räubertochter gedreht. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang durch die Schlucht und auf die Hügel.

Elchpark Anneröd

Der Elchpark Anneröd ist durchaus eine Empfehlung, wenn man Elche sehen will (was in der freien Natur eher selten vorkommt). Hier leben die Elche noch einigermaßen artgerecht in großen Waldgebieten, die man als Fußgänger durchwandern kann. Wenn man Pech hat, verstecken sie sich im Wald. Ein paar schöne Aufnahmen sind uns gelungen. Die Tiere sind tatsächlich etwas kleiner, als ich dachte.

Göteborg

Wir erkunden einen Tag lang die Schärenwelt von Göteborg. Die Stadt selbst haben wir nicht besucht. Wir brauchen wieder etwas Natur. Wir besuchen die südlichen Inseln. Diese sind vollkommen autofrei und nahezu verbrennungsmotorfrei. Die Inseln sind bewohnt und viele Einwohner besitzen ein Lastenmoped. Wir erreichen die Inseln über die Fähre, die an den ÖPNV angeschlossen sind. Allerdings müssen wir feststellen, dass man einiges an Zeit investieren muss, um ans Festland zu gelangen. Je nach Route ist man schon mal eine Stunde unterwegs. Zum Schauen natürlich herrlich. Außerdem sollte man frühzeitig wissen, wann man fahren möchte, die Häufigkeit der Verbindungen ist überschaubar. Wir wandern auf der Insel Brännö. Die Insel hat etwa 1000 Einwohner und einen Supermarkt. Wir wandern die Küste entlang im Naturreservat. Die Pflanzen- und Gesteinswelt sind sehr faszinierend. Man kann die Spuren der Eiszeit noch erkennen.

Kullaberg

Das Naturreservat Kullaberg ist überall unter den Top 10 der sehenswertesten Orte in Schweden gelistet. Es gibt verschiedene Wanderwege, Teile davon gehören zum Fernwanderwegnetz Schwedens. Wir wandern bis zum nördlichen Zipfel, der zwei Leuchttürme trägt. Schroffe Felsen uns steile Klippen bestimmen die Landschaft hier. Und eher Gras- und Heideland. Ein schönes Fleckchen Erden, auf dem wir auch viele Kletterrouten entdecken.

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